Das ewige Gerede von der Steuerreform - Etikettenschwindel

Gewissermaßen zum Einstieg ins Thema "Steuergerechtigkeit und Steuerreform" in diesem Blog, hier ein Artikel aus der "Zeit". Der Autor Klaus-Peter Schmid hat darin das jahrzehntelage Gerede über die Notwendigkeit einer "großen Steuerreform" beschrieben und Eckpunkte für Veränderungen definiert, die mindestens passieren müssten, damit zu Recht von "Reform" geredet werden kann.
Stattdessen der immer gleiche Etikettenschwindel: Basteln an Tarif und Freibeträgen, je nach politischer Wetter- und Kassenlage zum Nutzen der jeweiligen Klientel.

Der Clou: Dieser Artikel stammt aus dem Jahre 1986:

http://www.zeit.de/1986/30/Allen-wohl-und-niemand-weh?page=all


Höherer Lohnsteuerabzug in 2010?

Ankage NUnternehmer mit mehreren Beschäftigten in verschiedenen Einkommenskategorien werden aktuell häufig mit Fragen Ihrer Mitarbeiter zur Lohnsteuerberechnung in 2010 konfrontiert: Während durch die Anhebung des Grundfreibetrages und andere Vergünstigungen im Steuertarif die meisten Arbeitenehmer weniger Lohnsteuer abgezogen bekommen, kommt es bei einigen, vorwiegend den Beziehern niedriger Arbeitseinkommen zu einem höheren Abzug.

Das hängt fast immer mit den Veränderungen bei der Berechnung der Vorsorgepauschale zusammen. In der Regel führen diese zwar zu einer höheren Vorsorgepauschale und weniger Lohnsteuer für Arbeitnehmer, weil es den verbesserten Abzug von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung gibt. Aber: Die sog. Günstigerprüfung, d.h. der Vergleich mit der alten,bis 2004 gültigen Rechtslage des § 10c EstG findet im Rahmen der Lohnsteuerberechnung seit 2010 nicht mehr statt. Von dieser alten Rechtslage haben aber gerade die Bezieher niedriger Einkommen profitiert. Wer diesen Nachteil wieder ausgleichen will, muss eine Einkommensteuererklärung machen. Im Rahmen der Veranlagung kommt weiterhin die Günstigerprüfung zur Anwendung.


Steuer-Hinterzieher schlagen zurück (Süddeutsche Zeitung 13.2.2010)

Die Liechtenstein-Steuerhinterzieher verklagen jetzt ihre Bank, die ihre Daten nicht sicher genug verwaltet hat:

http://www.sueddeutsche.de/finanzen/536/502767/text/


Umsatzsteuer: Weitere Anpassungen an EU-Vorgaben

Voraussichtlich am 26.3.2010 wird der Bundesrat weitere Veränderungen im Umsatzsteuerrecht verabschieden. Dabei handelt es sich um Ergänzungen zum sog. "Mehrwertsteuer-Paket", mit dem bereits zum 1.1.2010 für alle Sonstigen Leistungen das sog. Reverse-Charge-Verfahren - die Umkehr der Steuerschuldnerschaft - eingeführt wurde: Für Umsatzsteuer, die auf sonstige Leistungen innerhalb der EU entsteht, ist bereits seitdem grundsätzlich der Leistungsempfänger auch der Steuerschuldner. Hier die weiteren voraussichtlichen Ergänzungen:
  • § 13b UStG: Entstehen der Steuer bei der Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers für sonstige Leistungen mit Ablauf des Voranmeldungszeitraums, in dem die sonstige Leistung tatsächlich ausgeführt worden ist.
  • §18a UStG: Umstellung auf grundsätzlich monatlich abzugebende Zusammenfassende Meldungen bei innergemeinschaftlichen Warenlieferungen und Lieferungen im Sinne des § 25b Abs. 2 UStG mit Ausnahmeregelung (Abgabe quartalsweise) für Unternehmer, die innergemeinschaftliche Warenlieferungen und Lieferungen in geringer Höhe (bis zum 31.12.2011: bis 100.000 € pro Quartal; ab 1.1.2012: bis 50.000 € pro Quartal - Absenkung ist zwingend) bewirken.

Das Mehrwertsteuer-Paket und die weiteren Änderungen erfordern vor allem auch Anpassungen in der Organisation des Rechnungswesens.


Anne Will am 07.02.2010: Steuerhinterziehung und die neue Daten-CD

Die Sendung von Anne Will war in der Tat denkwürdig: Allen Ernstes wurden dort durch Hans Olaf Henkel vor allem zwei zentrale Thesen vertreten:

1. Wer als Wohlhabender und Leistungsträger seine Einkünfte an der Steuer vorbeibringt, schädig damit nicht den Staat und die Allgemeinheit, sondern vor allem sich selbst, weil ja eben diese Wohlhabenden die höchste Steuerlast tragen, die dann durch Steuerhinterziehung noch weiter steigen muss.

2. Im Vergleich zum Sozialbetrug - vor allem durch Hartz-IV-Bezieher - sei Steuerhinterziehung gar nicht so schlimm, gemessen an den Schadenshöhen.

Mann muss nicht alles genauso sehen wie Albrecht Müller, aber lesenswert ist seine Stellungnahme allemal.

Und wer sich selber ein Urteil bilden will, hier der Link zur Sendung:

http://daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill1686.html


Hallo Welt!

BEFELDT STEUER BERATERBEFELDT Steuerblog ist da! Es ist ein Internet-Angebot von BEFELDT Steuerberater Dipl.-Kfm. Hartmut Befeldt, Lippstadt.

Das Blog soll neben Informationen zum aktuellen Steuerrecht vor allem eine Diskussionsplattform bieten für die Themen, die immer wieder auf der steuerpolitischen Tagesordnung stehen: Steuergerechtigkeit und Steuerreformen. 

Ich wünsche mir, dass wir eine lebhafte Diskussion über diese Themen führen können: unideologisch, sachlich und respektvoll für die Meinung des Anderen.

Die steuerrechtlichen Hinweise die hier gegeben werden sind keine Steuerberatung. Wer im Einzelfall hieraus für sich einen Beratungsbedarf erkennt, sollte einen Steuerberater zu den persönlichen Auswirkungen befragen.

Also los!